Große Schweinerei
Jeder sollte Schwein haben

Rassebeschreibung und Geschichte des Bunten Bentheimers

Kennzeichen:

Das Bunte Bentheimer Schwein ist ein mittelgroßes Schwein im Landschweintyp (Schlappohren); langgestreckt und rahmig mit kurzem Becken. Unregelmäßig schwarze Flecken auf weißem oder hellgrauem Untergrund.

Eigenschaften und Zuchtziel:

· hohe Fruchtbarkeit
· lange Nutzungsdauer
· streßstabil und robust
· genügsam in der Haltung
· ecxellente Fleischqualität 
  Vorkommen:
  früher Grafschaft Bentheim
  Emsland, Cloppenburg und Wettringen.

Heute gibt es bundesweit Zuchtbetriebe.

Zuchtgeschichte:

1950 bis 1964 herdbuchmäßig erfaßt im Zuchtverband des Bentheimer Schweines.
1988 erneute Herdbuchaufnahme
1990-2008 züchterisch vom Schweinezuchtverband Weser- Ems e.G. betreut (2003 ist dies die
Niedersächsische Erzeugergemeinschaft für Zuchtschweine eG – NEZ – mit Sitz in Oldenburg ).
Seit 17.11.2008 ist die bundesweite Herdbuchführung durch den neu
gegründeten Verein NORDSCHWEIN gesichert.
 

Leistungsangaben:

Schulterhöhe Gewicht
Eber 75 cm 250 kg
Sau 70 cm 180 kg


DIE GESCHICHTE DES BUNTEN BENTHEIMER SCHWEINES

DIE ANFÄNGE

Die Geschichte der Bunten Bentheimer Schweine beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals waren in Deutschland die Bäuerinnen für die Schweinehaltung auf den Höfen verantwortlich. Neben den vorherrschenden weißen Landschweinrassen war bei ihnen die Haltung bunter und gescheckter Rassen beliebt. Das Bunte Bentheimer Schwein war eine fruchtbare, genügsame, stressresistente und anspruchslose Schweinerasse mit guten Muttereigenschaften. Die Ferkel ließen sich aufgrund der guten Fleischqualität – und nicht zuletzt auch wegen der Scheckung – auf den Märkten gut absetzen.

URSPRUNGSRASSEN

In Norddeutschland war man zu dieser Zeit mit den Leistungen der derzeitigen Hausschweine offensichtlich nicht mehr zufrieden und begann, schon um ca. 1840, in das sogenannte Marschschwein, eine Variante des europäischen Landschweins, Schläge einzukreuzen. Darunter waren Berkshire-Eber und Cromwells aus England. Die heutigen niedersächsischen Landkreise Bentheim, Emsland und Cloppenburg sowie das westfälische Wettringen können dabei als Ursprungsorte angesehen werden. Es wurden jeweils die aus o.g. Kreuzungen fallenden bunten Ferkel mit Schlappohren zur Zucht weiterbenutzt. Ganz vereinzelt tauchen bei Würfen auch Ferkel mit gelb-rötlicher Farbe auf, die mit schwarzen Flecken durchsetzt sind. Eine genaue Erklärung hat man bis heute dafür nicht gefunden. Man vermutet, daß zeitweilige Einkreuzungen von Tamworth-Schweinen oder ungewollte Deckungen durch Wildschwein-Eber dafür verantwortlich sind.

DIE BLÜTEZEIT

In den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts lagen die Hochzeiten der Bunten Bentheimer Schweine. Als einfach und billig zu haltende sowie überaus fruchtbare Tiere lieferten sie ein Fleisch von excellenter Qualität, das nach den schweren Kriegszeiten auch gefragt war. Die Rasse wurde in einem bundesweiten Herdbuch offiziell geführt.

DER NIEDERGANG

 Mit dem Aufkommen des Wirtschaftswunders in Deutschland änderten sich die Verbrauchergewohnheiten. Fettarmes Fleisch war nun gefragt, das die Bunten Bentheimer auf Grund des „ungünstigen“ Fleisch-Fett-Verhältnisses(gegenüber dem Anteil in heutigem Schweinefleisch) nicht liefern konnten. Auch die Schweinezucht änderte sich – wenige „Wirtschaftsrassen“ nahmen den Platz früherer, regional angepasster Rassen ein. Das Herdbuch wurde aufgelöst und die Zahl der Züchter des Bunten Bentheimer Schweines ging drastisch zurück. Nur der Züchter Gerhard Schulte-Bernd aus Isterberg in der Grafschaft Bentheim hielt an der Haltung der Swatbunten fest und bemühte sich über Jahre hinweg, Behörden und Landwirte von einer koordinierten Weiterzucht und Vermarktung zu überzeugen. In den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts hielt er praktisch den gesamten noch vorhandenen Bestand des Bunten Bentheimer Schweines. Bei nur noch rund 100 Zuchttieren deutschlandweit war diese Rasse hochgradig vom Aussterben bedroht. Die Hartnäckigkeit von Schulte-Bernd, die Rückkehr zur Stärkung regionaler Kultur und damit auch Tierhaltung (Erhalt wichtiger genetischer Ressourcen) , führen nun zu einer neuen Blüte dieser alten Haustierrasse.

DIE ZUKUNFT

Mit der Gründung des als gemeinnützig anerkannten Vereins zur Erhaltung des Bunten Bentheimer Schweines e.V., dem Aufbau eines bundesweiten Herdbuchs mit der Erfassung aller noch vorhandenen Bestände in Deutschland, dem Aufbau eines koordinierten Zuchtprogramms und einer modernen Vermarktungsstrategie soll der Zukunft dieser erhaltenswerten Schweinerasse eine langfristige Perspektive gesetzt werden.

Quelle:

bunte-bentheimer-schweine.de




Bitte besuchen Sie diese Seite bald wieder. Vielen Dank für ihr Interesse!